Die damals zu Friemersheim gehörenden Löschzüge Rumeln und Kaldenhausen wurden zu diesem Zeitpunkt selbstständig und gründeten eine eigene Organisation in der selbstständigen Gemeinde Rumeln-Kaldenhausen.
Die Freiwilligkeit und die Selbstständigkeit war relativ schnell vorbei, denn aufgrund einer 1938 erlassenen Notdienst-Verordnung musste der Sicherheits- und Hilfsdienst (SHD) in Rheinhausen gebildet werden. Aus der Freiwilligen Feuerwehr wurde eine Feuerschutzpolizei, eine von 4 Fachdiensten, direkt der örtlichen Polizei unterstellt. Im Laufe des 2. Weltkrieges wurde aus dem SHD dann 1943 der LSHD, auch Polizei als Luftschutz-Hilfsdienst.
Nach dem 2. Weltkrieg waren alle Löschfahrzeuge, Kraftspritzen und Geräte verlorengegangen oder mit dem Rückzug verstreut. Eine Freiwillige Feuerwehr bestand nicht mehr, die Angehörigen der Feuerschutzpolizei gerieten in Gefangenschaft und kehrten erst später zurück. Bei wenigen dieser Leute bestand noch Interesse an der Feuerwehr; Folgen des Krieges.
Der Wiederaufbau der Feuerwehr in Rheinhausen wurde jetzt durch Maßnahmen der Besatzungsmächte geregelt. Der eingesetzte Bürgermeister und spätere Stadtdirektor Weinstock ließ Peter Vogelsang, den Leiter der Stadtwerke und langjährigen Feuerwehrmann ins Rathaus kommen. Er sollte den Feuerschutz für die Stadt gewährleisten und wieder eine Freiwillige Feuerwehr aufbauen. Eine schwierige Aufgabe, aber Peter Vogelsang verstand es, die wenigen ehemaligen Kameraden zu reaktivieren. Nach und nach kamen weitere, junge Kräfte hinzu. Die Werkfeuerwehr der Friedrich-Alfred-Hütte unterstützte durch Branddirektor Johann Drüen mit Rat, Tat und Gerät.
In den verschiedenen Ortsteilen von Rheinhausen entstanden 6 Löschzüge: in Hochemmerich 1 und 2, in Bergheim 3, Oestrum 4, Friemersheim 5 und 6.
In dieser Zeit wurden die Übungen der Feuerwehr noch in privater Kleidung durchgeführt, erst 1949 wurden von den Besatzungsmächten Dienstuniformen nach englischem Muster zu Verfügung gestellt. Die Feuerwehr bekam neue Aufgaben wie Brunnen- und Hydrantenkontrolle, in allen Filmtheatern musste zu jeder Vorstellung eine Feuersicherheitswache gestellt werden.
Der schwierige Wiederaufbau wurde aber durch die allgemein gute Zusammenarbeit von Verwaltung, Stadtrat und Feuerwehr schnell vergessen. 1953 feierte man das 50-jährige Bestehen in einem grossen Festzelt am Stadttheater.
Im Laufe der Jahre vergrößerte sich die Stadt Rheinhausen. Mehr Einwohner und Wohngebiete, grössere Gewerbebetriebe und starker Durchgangsverkehr kamen hinzu. 1956 wurde eine gesetzliche Verordnung umgesetzt und die ständig besetzte Wache mit hauptberuflichen Kräften eingerichtet. Die zehn Mitarbeiter wurden dem Leiter der Freiwilligen Feuerwehr unterstellt. Neben den Löscheinsätzen wurden auch die Krankentransporte durchgeführt
Am 1. Juli 1957 trat der Leiter der Freiw. Feuerwehr Hauptbrandmeister Vogelsang in den Ruhestand. Zu seinem Nachfolger wählten die Angehörigen der Feuerwehren in Rheinhausen dann Günter Metzig. Oberbrandmeister Metzig war aus Grevenbroich zugezogen und dort schon stellvertretender Wehrleiter gewesen. Nach Ablegung der Hauptbrandmeisterprüfung an der Landesfeuerwehrschule in Münster wurde G. Metzig ein Jahr später von der Stadt Rheinhausen zum Leiter der Freiwilligen Feuerwehr bestellt und befördert.
Am 29.3.1960 wurden 13 ehemalige (> 60 J.) Feuerwehrkameraden in das Lokal „Bücken“ eingeladen, um die Alters- und Ehrenabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Rheinhausen zu gründen. Die Mitglieder treffen sich auch heute noch regelmäßig zum Stammtisch, an dem alte Erlebnisse und Erinnerungen ausgetauscht geworden werden. 1x jährlich machen sie einen Ausflug mit den Frauen, die gemeinsame Weihnachtsfeier, usw. Auf diese Weise bleibt die Kameradschaft auch nach der aktiven Zeit erhalten.
Vom 22.-24. Juni 1963 feierte die Wehr in Verbindung mit dem Kreisverbandstag des Kreises Moers ihr 60-jähriges. Gefeiert wurde im Saal von „Haus Grafen“. Übungen, ein reichhaltiges Programm und ein großer Traditionsumzug mit ca. 800 Feuerwehrleuten waren der Höhepunkt.